Forscher: Lernen von Musik beschleunigt Gehirnentwicklung von Kindern

In 2012 haben die Los Angeles Philharmonic Association, das USC Brain and Creativity Institut (BCI) und Heart of Los Angeles (HOLA) eine fünfjährige Zusammenarbeit zur Erforschung der Auswirkungen der Musikausbildung auf die Entwicklung von Kindern gestartet.

Jetzt, nach nur zwei Jahren Musikausbildung (von 2013 bis 15) hat die BCI erste Ergebnisse veröffentlicht, die belegen, dass diese Kinder bereits deutliche Fortschritte in zwei wichtigen Bereichen zeigen:

Sie sind besser bei der Verarbeitung von Tönen (können Tonhöhen besser unterscheiden und auditive Veränderung in der Umgebung besser wahrnehmen) und die Reifung des Gehirns hat sich beschleunigt wie spezifische EEG-Veränderungen, die bei der Verarbeitung von Tönen auftreten, nahelegen.

Diese Ergebnisse tragen zu den vorhanden Erkenntnissen zur Rolle von Musik beim Lernen und der Gehirnentwicklung bei.

Diese Zwischenergebnisse deuten darauf hin, dass Musikunterricht in der Kindheit – auch für einen so kurzen Zeitraum wie zwei Jahre – die Entwicklung des Gehirns beschleunigt und die Sprachverarbeitung, den Spracherwerb, die Lesekompetenz und damit die intellektuelle Entwicklung von Kindern fördern kann.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass Gemeinschafts-Musikprogramme negative Folgen, die mit niedrigem sozioökonomischen Status verbunden sind, einschließlich der Sprachentwicklung dieser Gruppe, verbessern können.

Die Forscher gehen außerdem davon aus, dass die Beschleunigung der geistigen der Kinder und physischen Entwicklung ihrer Gehirne, die derzeit beobachtet wird, positive Auswirkungen auf die intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten dieser in der Zukunft haben wird.

Bei der Untersuchung werden Kinder im Alter zwischen 6 und 7 mithilfe neuronaler und psychologischer Gutachten und fortschrittlicher bildgebender Verfahren analysiert. Diese Kinder ( die an einem Musiktraining teilnehmen) werden mit Kinder aus zwei anderen Gruppen im gleichen Alter, demselben sozioökonomischen Status und kognitiven Fähigkeiten verglichen – eine Gruppe nimmt am Sporttraining ohne musikalische Ausbildung und eine Gruppe nimmt an überhaupt keinem Training teil.

Alle Kinder werden in fünf aufeinander folgenden Jahren beobachtet – eine seltene Chance für die Forscher die Auswirkungen der musikalischen Ausbildung auf emotionale, soziale und kognitive Aspekte der Entwicklung zu beobachten.

Das Erlernen eines Musikinstrumentes hat also mit Sicherheit Vorteile für die geistige Entwicklung des Kindes, die sich wiederum positiv auf Leistungen in der Schule auswirken dürfte. Doch wenn es um relativ konkrete Aufgaben wie sie zum Beispiel in der Aufnahmeprüfung ins Gymnasium vorkommen – also Mathematik, Verfassen eines Textes sowie Text- und Sprachverständnis – hat spezifisches Vorbereitungstraining, also Gymivorbereitung, zweifelsfrei Vorteile.

Wenn das Kind also Schwierigkeiten in der Schule hat, macht es keinen Sinn, dieses zusätzlich mit einem Musiktraining zu belasten. Stattdessen empfehlen sich spezifische Repetitions- bzw. Nachhilfekurse, die dafür sorgen, dass die Zukunft des Kindes nicht durch schlechte Noten verbaut wird.