Google Glass – mit der Datenbrille in die Zukunft

Noch in diesem Jahr soll sie auf den Markt kommen: Google’s Datenbrille. Eine Brille als Ersatz für Displays und Tastaturen. Sie wird durch simple Sprachkommandos gesteuert und soll vor allem dazu dienen, das Alltagsleben einer jeden Person zu erleichtern. Ganz gleich, ob Sie Fotos schießen, Videos aufzeichnen, oder im Internet surfen wollen, mit Googles neuer Datenbrille soll dies zukünftig noch einfacher werden.

Einfache Sprachbefehle steuern die Funktionen der Brille. Um ein Bild aufzunehmen, reicht beispielsweise „Ok glass, take a picture“ oder das Kommando „Ok glass, Google, how long is the Brooklyn Bridge“, um etwas bei Google nachzuschlagen. Textnachrichten können per Spracheingabe versendet werden und das gerade Erlebte zeitgleich mit Freunden im Internet geteilt werden. Auch als Navigationsgerät, mit dem zu gehenden oder fahrenden Weg direkt vor dem Auge, wird die Brille hilfreich sein.

Die von Google bereits im Android-Telefon verwendete „Google Now“-Software spielt auch in der Datenbrille eine entscheidende Rolle. Der „Privatsekretär“ erinnert an Termine, weist auf Verkehrsstaus hin oder informiert über das Wetter.

Das flexible und sehr leichte Design der Brille erinnert kaum noch an das eigentliche Aussehen einer Brille und ermöglicht es sogar, die Datenbrille über einer gewöhnlichen oder einer Sonnenbrille zu tragen. Aber ob es sich dabei um das endgültige Design der Brille handeln wird, ist bisher noch unklar. Google hält sich mit technischen Details bisher weitestgehend zurück.

Die ersten Entwicklermodelle wurden von Google an ein ausgewähltes Publikum zu einem Preis von 1500 US Dollar verkauft. Experten rechnen allerdings mit einem zukünftigen Marktpreis für Brillen dieser Art um die 400 US Dollar. Die verwendete Technologie ist keine Neuerfindung, sondern wird größtenteils bereits in Smartphones verwendet.

Mit der zusätzlichen Software Insight ist es sogar möglich in einer Gruppe von Leuten einzelne Personen anhand Ihrer Kleidung, Brillen oder anderen Accessoires zu erkennen. Die Software liefert dann Namen und Position der Personen, die es in der Menge erkennt. Eine Gesichtserkennungssoftware wird es aber nicht beinhalten. Diese Technologie könnte beispielsweise dabei helfen, den Verkäufer eines Tickets vor einem Fussballstadion zu identifizieren. Auch Menschen mit einem psychologischen Leiden namens „Gesichtsblindheit“ könnte mit dieser Software geholfen werden.

Auch wenn es noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bevor die Brille marktreif ist, gibt es bereits erste Bedenken bezüglich der Privatsphäre von Einzelpersonen an öffentlichen Orten. Weil eine Bar in Seattle in den USA befürchtet, durch die Datenbrille könnten sich Gäste gestört fühlen, hat sie das Tragen der Brille in ihren Räumen vorsorglich verboten. Die Bedenken sind nicht ganz unbegründet. Da beispielsweise die Aufnahme von Fotos oder Videos mit der Datenbrille fast unbemerkt vom Objekt geschieht, sehen viele die Privatsphäre von anderen Personen in Gefahr. Inwieweit diese Befürchtungen jedoch Einfluss auf den Erfolg der Datenbrille haben werden, wird sich Ende diesen Jahres herausstellen, wenn die Brille auf den Markt kommt.