Blutdruckmessgerät

Der Bereich der Medizinalgeräte ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige. Mit Infrarotlampen, Fieberthermometern und anderen Geräten für den privaten und klinischen Einsatz werden jährlich Milliarden von Franken umgesetzt. Eines der meistgekauften Instrumente ist das Blutdruckmessgerät. Wie ein solches Gerät funktioniert und welchen Nutzen der Besitzer davon hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Blutdruckmessgeräte: Allgemeine Informationen

Mit dem Blutdruckmessgerät (auch Sphygmomanometer oder Blutdruckmesser) lässt sich der arterielle Druck eines Menschen messen. Die Messung erfolgt immer äusserlich – entweder am Handgelenk oder am Oberarm. Die arteriellen Blutdruckwerte werden normalerweise in der nicht SI-konformen Einheit ‚Millimeter Quecksilbersäule‘ (Torr bzw. mmHg) angegeben. Das SI ist ein metrisches, international anerkanntes Einheitensystem, durch das physikalische Einheiten zu ausgewählten Grössen festgelegt werden. Blutdruckmessgeräte zeigen sowohl den unteren (diastolischen) als auch den oberen (systolischen) Druck an. Im medizinischen Alltag spielt die Messung des arteriellen Drucks eine wichtige Rolle, da sie keine Vorkenntnisse erfordert und von jedermann leicht durchgeführt werden kann. Zu beachten ist, dass der gemessene Blutdruck stark von der Messhöhe und der Position der Manschette abhängt. Es empfiehlt sich, die Manschette in Herzhöhe zu halten, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

Mechanische Blutdruckmessgeräte

Mechanische Blutdruckmessgeräte sind aufgrund des rasanten technischen Fortschritts etwas aus der Mode gekommen. Gleichwohl sind analoge Messgeräte noch in vielen Ländern der Erde (insbesondere in ärmeren Weltregionen) im Einsatz. Die klassische arterielle Druckmessung wird stets am Oberarm durchgeführt. Die wichtigsten Bestandteile des mechanischen Blutdruckmessers sind eine Manschette, ein analoger Druckmesser und ein Gummiball, mit dem die Druckmanschette aufgepumpt wird. Beim langsamen Ablassen der Luft treten sogenannte Verwirbelungsgeräusche auf, die die Grundlage für die Ermittlung des diastolischen und systolischen arteriellen Druckwerts bilden. Hierfür ist ein Stethoskop erforderlich. Heutige Geräte sind häufig mit elektronischen Messfühlern ausgestattet, die weitere Daten wie z.B. die Pulsfrequenz des Patienten messen können und das Stethoskop entbehrlich machen.

Digitale Blutdruckmessgeräte

Digitale Blutdruckmessgeräte messen den arteriellen Druck an der Innenseite des Handgelenks. Auf dem Markt für Medizinalgeräte haben sie sich deswegen durchgesetzt, weil sie zum einen anwenderfreundlich sind und andererseits genauere Resultate liefern als Finger-Blutdruckmessgeräte. Im Unterschied zu analogen Geräten bilden die Manschette und das Messgerät eine Einheit. Zunächst wird das Gerät an der Pulsader angelegt und mit der Manschette am Handgelenk befestigt. Nach dem Beginn der Blutdruckmessung aktiviert sich eine elektrische Pumpe, die die Manschette so lange aufbläst, bis kein Blut mehr durch die Arterie fliesst. Anschliessend wird der Manschettendruck schrittweise reduziert – dies geschieht mithilfe eines elektrisch gesteuerten Ventils. Der aktuelle Blutdruck und die sich ändernden Blutflussgeräusche werden von Sensoren erfasst. Einige Geräte können weitere Kennzahlen wie die aktuelle Pulzfrequenz ermitteln und Herzrhythmusstörungen aufspüren.