Studie: Facebook macht unglücklich

Deutsche Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass Facebook seine Nutzer unglücklich macht.

Die weltweit größte soziale Netzwerk Facebook macht Menschen unglücklich, führt zur Entwicklung von Selbstmitleid und Hass auf Freunde. Zu diesen Schlüssen sind Forscher von der Humboldt-Universität in Berlin und der Technischen Universität Darmstadt gekommen.

Die Ergebnisse der Studie, bei der 357 Personen, überwiegend Studenten aus Deutschland, befragt wurden, wurden in der Arbeit mit dem Titel „Neid auf Facebook: Eine versteckte Bedrohung für das menschliche Glück?“ veröffentlicht.

Wie sich herausstellte, entstehen Neid-Gefühle bei Nutzern, nachdem sie schillernde Bilder, die ihre Freunde veröffentlicht haben, gesehen haben – vor allem Fotos von Reisen, Feiern und witzigen Treffen.

Neid entsteht auch dann, wenn Freunde eine große Anzahl von „Likes“ für ihre Bilder und Status-Nachrichten bekommen und wenn auf ihren „Wänden“ viele Gratulationen, zum Beispiel am Geburtstag auftauchen.

Besucher vergleichen alle das mit ihren eigenen Leistungen und kommen zu dem Schluss, dass andere ein satteres und glücklicheres Leben führen. Entsprechend sinkt die Stimmung.

Unglücklich werden Menschen aber auch dann, wenn sie selbst nicht besonders aktiv bei Facebook sind – das heißt, wenn sie selbst wesentlich weniger Inhalte publizieren und vor allem die Publikationen anderer konsumieren.

56,3% der Facebook-Nutzer (Durchschnittsalter von 24 Jahren) gaben zu, dass das Betrachten von Fotos von Freunden zu Neidgefühlen führt, 14,1%, dass dies bei erfolgreicher sozialer Aktivität der Fall ist und 4,2% machten dafür Aktivität, die auf gute Beziehungen mit Freunden und Familienmitgliedern schließen lässt, verantwortlich.

Dabei tritt Neid nach wie vor am häufigsten in der realen Welt auf, empfehlen die Forscher. 71,5% der Befragten gaben an, dass sie das letzte Mal Neid bei Interaktionen mit Freunden in der Realität gefühlt hatten (und nur 21,3% nannten Facebook als Entstehungsort negativer Gefühle, was jedoch auch nicht wenig ist).

Die Ergebnisse der Studie warnen, dass Menschen Facebook als ein Art Stressfaktor empfinden. Mit der Zeit könnte sich dies negativ auf Facebook und anderen soziale Netzwerken auswirken, heißt es im Fazit der Arbeit.