Superschwere Schwarze Löcher wachsen schneller als angenommen

Australische Astrophysiker haben herausgefunden, dass superschwere Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien schneller wachsen als bisher angenommen. Die Arbeit der Forscher wurde im Astrophysical Journal veröffentlicht.

Die Beobachtungen wurden mithilfe von drei berühmten Teleskopen gemacht: dem europäischen Very Large Teleskop in Chile, dem Keck-Teleskop auf Hawaii und dem Hubble Space Teleskop. Die Forscher konnten die Masse der Galaxien sowie die Masse der Schwarzen Löchern bestimmen, die sich im Zentrum der Galaxien befinden.

Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass das Massenverhältnis nicht konstant ist – wie bisher angenommen. Es stellte sich heraus, dass je größer eine Galaxie ist, desto schwerer das Schwarze Loch in ihrem Zentrum – und dieses Wachstum ist nicht linear. Die Forscher gehen davon aus, dass eine Verzehnfachung der Masse der Sterne in einer Galaxie mit einer hundertfachen Erhöhung der Masse des Schwarzen Lochs im Zentrum einhergeht.

Früher glaubte man, dass das interstellare Gas in der Galaxie annähernd gleichmäßig auf ein Schwarzes Lochs und neue Sterne verteilt wurde. Die neuen Beobachtungen deuten darauf hin, dass diese Beziehung sehr stark von der ursprünglichen Masse der Galaxie anhängig ist.

Auf der anderen Seite gilt jedoch auch: Je kleiner die Galaxie, desto größer ist der Anteil der Sterne in diesen dichten, kompakten Cluster. Dort findet man – wenn überhaupt – nur „kleine“ Schwarze Löcher, die allerdings problemlos kleine Sterne samt ihren Planeten – wenn diese ihnen zu nahe kommen – verschlingen können.

„Schwarze Löcher sind im Prinzip Schwerkraft-Gefängnisse und Verdichter, und dies war womöglich das Schicksal vieler vergangenen Sonnensysteme“, sagte Professor Alister Graham von der Swinburne University. Auf diese Weise entstehen aus Sternhaufen massive Schwarze Löcher.

Erst vor Kurzem konnten andere Astrophysiker den „Jet“, also den Heißgasstrahl, der aus einem Schwarzen Loch austritt messen. Diese Gasstrahlen, die eine extreme Helligkeit erreichen können, entstehen als Nebenprodukt der Absorption äußerer Materie durch das Schwarze Loch.

Weitre Informationen finden Sie auf der Seite des Swinburne University of Technology.